Janus · Künstler
Jan-Ulrich Schmidt (*1976) setzt subtile Zeichen. Sieben Jahre lang übersetze er Bilder von Caspar David Friedrich in einen Farbstreifencode. Den „Übersetzungen“ liegt die Analyse der Farben im Ausgangsbild zugrunde, aus dem er mit Hilfe eines extra für ihn geschriebenen Computerprogramms die häufigsten Farben herausfiltert. Die Farben werden von Hand nachgemischt und mittels einer selbst entwickelten Schütttechnik neu sortiert auf Leinwände gebracht, die in ihrer Größe den Vorlagen exakt entsprechen. Diese Übersetzungen lenken die Aufmerksamkeit zunächst weg vom Motiv hin zu den Farben, die für den Künstler Kernthema von Malerei sind.
Die Farbe als Essenz der Vorlagen wird zum Zentrum der Malerei, die durch gezielte, mehr oder weniger deutliche Übersetzungsfehler zwischen Reaktion und autonomen Werk hin- und herpendeln.
Bewusst bedient sich der Künstler für Farbe, Farbauftrag und Komposition bei unterschiedlichen Vorbildern der Kunstgeschichte, rekombiniert diese und widerspricht dadurch entschieden der Behauptung der Moderne, dass es eine abgekoppelte Neuschöpfung geben kann.
Seit 2015 verbindet Schmidt die Übersetzungen unterschiedlicher Künstler zu Werkgruppen.
Die Auseinandersetzungen mit den Vorlagen hat sich ins Extreme verdichtet, jeder einzelne Streifen wird zum Zeichen im Zeichen. Die Auswahl der übersetzten Bilder eröffnet neue Bedeutungsebenen – sie stehen im Dialog und erhalten so einzeln und im Wechselspiel ihre narrative Dimension.
Ausstellungen und Projekte
2023
„Verve“ in Zusammenarbeit mit Galerie Erhard Witzel,
Frankfurt am Main
Sommer Accrochage „Gegenstücke“, in.art, Baden (Schweiz)
art Karlsruhe, Karlsruhe
2022
„Die Blume träumt nicht von der Biene“, Frankfurt am Main
„Streifen-Un(d)-Ordnung“ gemeinsam mit Günther Förg, IMI Knoebel und Agnes Martin, Quadrart Dornbirn, Österreich
„the treeline“, Holy Art Gallery, London, UK
art KARLSRUHE, Karlsruhe
2021
„the others“, international art fair, Turin, Italien
„Farbe absolut“, Galerie sight, Offenbach
2020
„transforming taste“, atelierfrankfurt, Frankfurt am Main
„curated by… Erhard Witzel“, Galerie Renate Bender, München
„Das goldene Zeitalter“, Galerie Dora Ostrovsky, Frankfurt
„fragments of the past“, Galerie sight, Offenbach
2019
„Sommergäste III“, Ausstellungshalle 1a, Frankfurt am Main
Inspiration Meisterwerk, Museum Villa Rot
Kurze Nacht der Galerien und Museen, Wiesbaden
Archiv der Anonymen Zeichner, Kunsthaus Kannen
2018
„Roter Salon“, Museum Villa Rot
„5. Internationaler André Evard-Preis“, Kunsthalle Messmer
Art Exklusiv, Viersen
„Auftakt“, Berlin weekly, Berlin
2017
„Auf Einladung“, Villa Claudia, Forum für aktuelle Kunst, Feldkirch (Österreich)
2016
„Der Kern“, Neuer Kunstverein Gießen (E)
„Vom Zeigen und Verbergen“ Quadrart Dornbirn in Kooperation mit dem Vorarlberg Museum, Bregenz
„anonyme Zeichner“, Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim am Main, veranstaltet von Kunstverein Rüsselsheim
2015
„anonyme Zeichner“, Galerie GEYSO20, Braunschweig; Galerie artq13, Rom; Kunstverein Tiergarten, Berlin
2014
„WHAT´S THE F**K“ AtelierFrankfurt, Theaterstück „Nipple Jesus“ von Nick Hornby, gespielt von Carlos Garcia Piedra vor Arbeiten von Jan-Ulrich Schmidt (E)
FAT- AtelierFrankfurt, Raum 304 (E)
„Obsession“, QuadrART – Ort zeitgenössischer Kunst, Dornbirn (Österreich)
2013
„Tierstücke – der Sammlung SOR Rusche“ – Museum Abtei Liesborn, Wadersloh
2011
„Leistungsschau“ Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin
„Jagdsaison“, Gloria, Berlin
2010
„german artists“ Markus Stein vs Jan-Ulrich Schmidt C.Rockefeller Artcenter, New York
„something old, something new, something borrowed, something blue / Kunstlicht 6“ Kunsthalle m3, Berlin
„10×10“, Kunstverein Siegen
2009
art KARLSRUHE 2009, Karlsruhe
„Company“, Galerie Witzel, Wiesbaden (E)
2008
„Unter Tausend“, Galerie Witzel, Wiesbaden
„Zwischenstand“, Kunstverein Stuttgart
„Gipfeltreffen“, Kommunale Galerie Mörfelden
„Emy Roeder – Preis“, Kunstverein Ludwigshafen